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Besetzung:
ensemble1800berlin
Andrea Klitzing, klassische Flöte
Thomas Kretschmer, Violine
Patrick Sepec, Violoncello
Lucas Blondeel, Hammerflügel

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BEETHOVEN N° 7
Die Sinfonie op. 92 Nr. 7, Prometheus-Ouvertüre und "Eroica" als hochspannende Kammermusik

Foto: Stefan Röhl
Um 1800 komponierte Ludwig van Beethoven die Musik zu dem allegorischen Ballett "Die Geschöpfe des Prometheus" op. 43, welches am 28. März 1801 in Wien uraufgeführt wurde. Dessen Schlusssatz beginnt mit einem Motiv, das Beethoven später im Finale der Es-Dur-Sinfonie op. 55 Nr. 3, genannt "Eroica", noch einmal verarbeitete. Die Ouvertüre zu Prometheus und das Finale der "Eroica" werden gemeinsam mit der 7. Sinfonie vom ensemble1800berlin als Kammermusik-Bearbeitungen des Beethoven-Schülers, Johann Nepomuk Hummel, wiedergegeben. Die Werke bilden die Folie für ein Konzert, das sich der Frage widmet, um welche Form des Heroismus es bei Beethoven in der Verarbeitung des Prometheus-Motiv überhaupt geht: Ist es der Heroismus eines Herrschers wie Napoleon, dem die dritte Sinfonie ursprünglich gewidmet war? Oder geht es um die Abkehr von den Narrativen des Schlachtfelds wie Ruhm und Sieg, eine Abkehr, die sich schon in der "Eroica" andeutet und 1813 bei der Uraufführung der 7. Sinfonie ganz klar in Erscheinung tritt? Ist es der heroische Akt der Aufklärung, symbolisiert in Prometheus Fackel, die den Menschen Licht und Feuer bringt? Oder geht es um den Menschen selbst, der zum Helden wird, indem er die Möglichkeit des "Auszugs aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit" (Kant) nutzt? Was von alledem steckt in Beethovens Musik, was insbesondere in den Bearbeitungen?
Das ensemble1800berlin macht sich in seinem Programm Beethoven N°7 abermals die sinfonischen Werke Beethovens als Kammermusik zu eigen, unerschrocken und prometheisch mit einem "heilig glühend Herz" (Goethe in Prometheus). Nach der erfolgreichen CD-Produktion der Beethoven-Sinfonien N°2 und N°5 in der Bearbeitung von Johann Nepomuk Hummel (erschienen bei MDG) und zahlreichen, gefeierten Konzerten widmet es sich der vielleicht am wenigsten heroischen unter allen seinen Sinfonien, mit der wilden, ungestümen, tänzerischen Ausgelassenheit des Scherzos und der Ecksätze und dem berühmten 2. Satz, der von der Spannung der Dur-Moll-Polarität seiner beiden Themen lebt. Die Interpretationen der vier Musik*innen erklingen wie immer rund um einen historischen Flügel.
Programm
Ludwig van Beethoven / Johann Nepomuk Hummel
Ouvertüre zur Ballettmusik "Die Geschöpfe des Prometheus" op. 43 (1801)
bearbeitet für Pianoforte, Flöte, Violine und Violoncello (London 1821)
Ludwig van Beethoven / Johann Nepomuk Hummel
Sinfonie op. 55 Nr. 3 in Es-Dur, letzter Satz (1802/1803)
bearbeitet für Pianoforte allein (Mainz, London, Paris 1827)
Pause
Ludwig van Beethoven / Johann Nepomuk Hummel
Sinfonie op. 92 Nr. 7 in A-Dur (1812/1816)
bearbeitet für Pianoforte, Flöte, Violine und Violoncello (Mainz, London, Paris 1835)e
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