SCHATTENRISSE
MOZART • HOFFMANN • BEETHOVEN • HUMMEL


Besetzung:
ensemble1800berlin
Andrea Klitzing,
(Klassische Flöte und
Konzeption)
Thomas Kretschmer (Violine)
Patrick Sepec (Violoncello)
Lucas Blondeel
(Hammerflügel)


In seinem neuen Programm stellt das ensemble1800berlin drei Werke vor, die das akustische Zeugnis eines Phänomens sind, das in der zeitgenössischen Beurteilung häufig mit dem der bildenden Kunst entlehnten Begriff des „Schattenrisses“ beschrieben wurde. Die speziellen Eigenschaften der Kammermusikbearbeitungen der Sinfonie KV 504 von W. A. Mozart und der Sinfonie op. 36 Nr. 2 in D-Dur von L. v. Beethoven werden durch das Symbol des „Schattenrisses“ präzise charakterisiert. Es impliziert die Vereinfachung und Komprimierung ebenso, wie die Möglichkeit seiner Aneignung durch breite Bevölkerungsschichten. Lavater schrieb 1778 in seinen „Physiognomischen Fragmenten“: „Was kann weniger Bild eines ganz lebendigen Menschen seyn, als ein Schattenriss? und wieviel sagt er! wenig Gold; aber das reinste!“
E.T.A. Hoffmann nimmt das Bild des Schattenrisses als Metapher für Kammermusikbearbeitungen auf. Er schreibt 1810: "Das Pianoforte giebt das große Werk, wie ein Umriss das große Gemählde, den die Phantasie mit den Farben des Originals belebt." Hier zeigt sich ein neues Verständnis: Erst die Phantasie des Interpreten und Hörers schafft das vollständige Werk. Hoffmann eröffnet mit seinem eigenen Blick die Möglichkeit zu Verinnerlichung und individueller Aneignung der Werke Mozarts und Beethovens in Form von Kammermusik-Transkriptionen. Die musikalischen Miniaturen, die das
ensemble1800berlin in seinem neuen Programm SCHATTENRISSE vorstellt sind in diesem Sinn "wenig Gold; aber das reinste!"



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